„similia similibus curentur“; „Ähnliches werde durch Ähnliches geheilt“
Schon Hippokrates (ca. 460 v.Chr.) und Paracelsus im Mittelalter machten sich diese "Ähnlichkeitsregel" bei ihren Heilmethoden zu Nutze. Wiederentdeckt und durch seine unermüdlichen Forschungen und Selbstversuche ausgebaut wurde das homöopathische Prinzip vor mehr als 200 Jahren von Samuel Hahnemann (1755-1843).
Substanzen, die in hoher Dosierung eine ähnliche Krankheit verursachen würden, werden aufbereitet (=Potenzierung) und in wesentlich kleinerer Menge verabreicht. Durch die Mittelgabe setzt die Homöopathie einen Reiz zur Anregung der körpereigenen Kraft, die von Samuel Hahnemann als Lebenskraft bezeichnet wird. Eine natürliche Regeneration und Heilung wird unterstützt.
1810 veröffentlichte Samuel Hahnemann in seinem Werk "Organon der rationellen Heilkunde" sein Grundlagenwerk. In 291 Paragraphen regelt er den Umgang und die Anwendung. Zu seinen Lebzeiten folgten vier weitere Auflagen mit teils umfangreichen Überarbeitungen, auch der Titel wurde in "Organon der Heilkunst" geändert. Seine Forschungen und neuen Erkenntnisse erforderten diese fortlaufenden Änderungen und zeigen, wie evolutionär er selbst vorging. Er entwickelte seine Endeckungen ständig weiter und experimentierte bis zu seinem Lebensende.
Die Homöopathie wurde mit Samuel Hahnemann zur Erfahrungs- und Beobachtungsmedizin und ist es bis heute geblieben. Die Arzneimittel und Substanzen werden durch die sogenannte Arzneimittelprüfung am gesunden Patienten getestet. Die Symptome, die sie bei diesen Patienten auslösen werden genau beobachtet und dokumentiert und nach einem bestimmten Schema geordnet. So entsteht das "Arzneimittelbild".
Individuelle Krankheitszeichen und Persönlichkeitsmerkmale des Patienten werden in der Anamnese (=Fallaufnahme) ebenfalls beobachtet. Je genauer das Arzneimittlbild dem Beschwerdebild des Patienten gleicht, umso besser wirkt die Arznei. Die Homöopathie geht jedoch weit über die rein medizinische Anwendung hinaus und die Ähnlichkeitsbeziehungen finden sich in allen Zusammenhängen des Lebens.